Christophorus-Sonntag
Anlässlich des vorausgegangenen Christophorus-Gedenktages feierte Domdekan Msgr. Dr. Hans Bauernfeind am Sonntag, 25. Juli, um 10.00 Uhr im Wallfahrtshof von Mariahilf einen Festgottesdienst mit anschließender Fahrzeugsegnung. Die musikalische Gestaltung lag in Händen der Mariahilfer Bläser und von Mitgliedern des Mariahilfer Kirchenchores.
Heute sei es unklar, wer hinter der Person des hl. Christophorus stehe, gab der Domdekan zu Beginn der Hl. Messe zu verstehen. Doch Zeugnisse der Verehrung des Heiligen würden bis ins 5. nachchristlichen Jahrhundert zurückreichen. Sogar eine Kirche sei um das Jahr 450 n. Chr. auf seinen Namen geweiht worden: in Chalcedon in der heutigen Türkei. Im Folgenden fasste der Domdekan kurz die Legenden zusammen, die sich um den Namen Christophorus, Christusträger, ranken. Christophorus‘ Tat, Christus und mit ihm die ganze Welt über den Fluss ans sichere Ufer getragen zu haben, machten, so der Domdekan, den Heiligen zum Patron für viele soziale Berufe und Gruppierungen. Papst Pius XI. habe dann Anfang des 20. Jahrhundert den Heiligen zum Schutzpatron für Autofahrer und Verkehrsmittel erklärt.
In seiner Predigt demonstrierte der Domdekan eine Methode des Lesens der Hl. Schrift am Beispiel des Tagesevangeliums. Einem Gespräch mit Jesus gehe ein Gebet voraus, das die Bitte enthält: hilf, „heute dein Wort zu hören und es für das Leben zu bedenken“. Schrittweise werde dann der Inhalt des Evangeliums wiederholt, indem es anfangs immer heißt: „Jesus, ja ich habe verstanden …“. Daran schloss der Domdekan die Überlegung, was Jesus damit bezwecken wollte und was das für das eigene Leben bedeute. Dabei bewies der Domdekan mehrmals, wie aktuell das Evangelium ist: z.B. dass Jesus das bedeutungslos Wenige zum Entscheidenden erhoben hat vergleicht er mit den vielen kleinen und größeren Hilfeleistungen und den Spenden zur Fluthilfe, die ebenfalls insgesamt zur große Hilfe wurden. Oder bei Jesu Dankgebet stellte der Domdekan fest, Jesus erinnere damit, „dass alles, was die Erde hergibt, ein Geschenk deiner (Gottes) Güte ist“. „Jesus, ja ich habe verstanden. Aber werde ich, werden wir uns an dich halten können?“, fragte der Domdekan, und er drückte seine Hoffnung aus, dass bei der Fahrzeugsegnung der „gute Geist, der dich (Jesus) bewegt“ auf alle Fahrzeugführer übergehe. Er appellierte abschließend an alle: „Mögen wir auf die Fürsprache des heiligen Christophorus uns als Christusträger und –trägerinnen verstehen, die sich dir verantwortlich wissen. Möge der Segen deiner helfenden Gegenwart mit allen sein. Mögen wir sicher von zu Hause wegfahren und wieder heimkehren.“ Abschließend wandte sich der Domdekan an Jesus mit der Bitte; „schenke uns von deinem Heiligen Geist. Gib uns die Kraft, dich weiterzuerzählen. Gib mir, gib uns allen den Mut, mit dir das Leben zu gestalten, so wie du es tust mit den fünf Gerstenbroten und den zwei Fischen für so viele Menschen.“ Zum Schluss des Gottesdienstes rief der Domdekan Gott um seinen Segen an – für die Menschen und ihre Fahrzeuge, um Schutz vor Unglück und Schaden, um Verantwortungsbewusstsein, um Rücksicht und um Hilfsbereitschaft im Straßenverkehr.
Gemeinsam mit Pater Beniamin und begleitet von Ministranten verließ der Domdekan den Wallfahrtshof. Sie zogen in Prozession zum großen Parkplatz, wo sie segnend die Reihen der Fahrzeuge abschritten.