Fatimatag

Pfarrer Jörg Fleischer fungierte beim vorletzten Fatimatag, am Freitag, dem 13. September in der Wallfahrtskirche Mariahilf als Hauptzelebrant und Festprediger.

Trotz des sehr regnerischen, kühlen Wetters fanden viele Marienverehrer den Weg in die Wallfahrtskirche Mariahilf. Ab 18.25 Uhr schon beteten mehrere Gläubige mit Pater Thomas den Rosenkranz. Zu Beginn der Festmesse um 19.00 Uhr konnte Pater Jakob zahlreiche Mitfeiernde begrüßen. Sein besonderer Willkommensgruß galt dem Seelsorger des Pfarrverbandes Rotthalmünster, Pfarrer Jörg Fleischer, der als Hauptzelebrant und Festprediger den Fatimagottesdienst leitete. Den Pfarrer stellte P. Jakob als einen „begeisterten Botschafter der Gottesmutter Maria von Fatima“ vor. Auch wies Pater Jakob auf die Bedeutung der Gottesmutter hin und gab allen den Rat, sich mit kindlichem Vertrauen an Maria zu wenden. Pfarrer Jörg Fleischer bedankte sich für die Einladung und wies darauf hin, dass am Fatimatag nicht nur die Gläubigen in der Wallfahrtskirche Mariahilf, sondern Menschen auf der ganzen Welt den Gottesdienst feiern, den Rosenkranz beten und sich bemühen würden, „die Wünsche zu erfüllen, die die Gottesmutter in Fatima im Jahr 1917 an uns gerichtet hat“, nämlich die Umkehr des Herzens, die Hinwendung zu Gott, die Buße, das Rosenkranzgebet für den Frieden in der Welt und v. a. sich ihren Aufruf ,Ihr sollt Gott nicht mehr beleidigen, der schon so viele Male beleidigt wurde´ zu Herzen nehmen.

In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Fleischer an den Weltjugendtag 2023 in Portugal mit Papst Franziskus. Bewusst habe damals der Papst mit seinem Ausruf „Wir haben eine Mutter.“ den Blick auf die Botschaft von Fatima richten wollen. Dazu verwies Pfarrer Fleischer auf die frühen Kirchenväter wie den hl. Johannes Chrysostomus und ihre Verehrung Marias als Mutter. Auch in der Lauretanischen Litanei werde die Mutter Gottes als Mutter des Sohnes, Mutter der göttlichen Gnade, Mutter des Erlösers, Mutter der Kirche, Mutter des gutes Rates und als Mutter der Hoffnung angerufen. Erwähnenswert fand Pfarrer Fleischer auch die Feststellung von Papst Franziskus, die vielen Marienheiligtümer seien „pulsierende Zentren der Anbetung Gottes“, denn die Mutter Gottes könne die „Türöffnerin“ zu Gott sowie die Zuflucht all der Sünder sein, die wieder neu mit Gott versöhnt werden und in Gemeinschaft mit Ihm leben wollen. Papst Johannes Paul II. habe die Botschaft der Gottesmutter in Fatima zur wichtigsten Botschaft des 20. Jahrhunderts erklärt, und Papst Benedikt XVI. musste feststellen, „die Mission Fatima“ sei nicht beendet. Dazu nannte Pfarrer Fleischer als Beweis  die geschichtlichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts, die sich „auf diese Friedensbewegung, die die Mutter Gottes im Jahr 1917 in Fatima angestoßen hat  zurückführen lassen“. Er berichtete auch von der christenfeindliche Entwicklung in Portugal zu Beginn des 20. Jahrhunderts, denn „In dieser Zeit, in der der Weltkrieg tobt und in der Zeit, in der in diesem Land ein Kampf geführt wird, nicht nur gegen die Kirche, sondern gegen den Herrn der Kirche, gegen Gott, in dieser Zeit kommt die Mutter Gottes in Fatima und sagt: Betet täglich den Rosenkranz und es wird Friede sein.“ Die Mutter Gottes mutete damals den drei Kindern auch den Blick in die Hölle zu, wohin ein Leben ohne Gott führen könne. Aber Pfarrer Fleischer vermerkte dazu, die Gottesmutter habe immer wieder betont, dass es der Mensch selbst sei, der in seiner Freiheit sich all das bereite. Deshalb gelte als eine der wichtigsten Botschaften in Fatima der Aufruf zu Gebet und zum Opfer für die Sünder, wobei das Wort Opfer hier Entbehrung, ein sich Einsetzen füreinander bedeute. Pfarrer Jörg Fleischer bestätigte das mit einem Zitat des hl. Paulus, der schon auf die Zusammengehörigkeit der Menschen hingewiesen habe, dass wenn einer sündige, er sich am ganzen Leib versündige. So appellierte Pfarrer Fleischer an alle, darauf zu vertrauen, „dass Gott unseren guten Willen sieht und dass er unsere Werke segnet und dass er unsere Gebete und unsere Opfer, die wir darbringen für die großen Anliegen – den Frieden in der Welt, für die Kirche, aber auch für unsere Mitmenschen – auch annimmt“. Die Botschaft von Fatima sage uns, dass neben der tätigen Nächstenliebe auch die geistige Nächstenliebe wichtig sei. Schwester Lucia, eine der Kinder von Fatima, habe das schöne Wort geprägt: Es gebe kein Problem, das nicht mit dem Rosenkranzgebet gelöst werden könne. Deshalb forderte Pfarrer Fleischer alle auf, den Rosenkranz zu beten, aber auch anderen zu helfen, den Rosenkranz beten und lieben zu lernen. Denn die Botschaft der Mutter Gottes im Jahr 1917 sei in den heutigen unruhigen Zeiten genauso aktuell.

Pfarrer Jörg Fleischer schloss seine Predigt mit dem abschließenden  Resümee: „So wollen wir uns heute der Mutter Gottes anvertrauen. Wir haben eine Mutter. Kommt immer zu dieser Mutter, denn sie hält uns die Tür immer offen. In euren kleinen und in euren großen Sorgen vertraut auf diese Mutter, und seid nie ängstlich, die Türschwelle der Mutter zu überschreiten! Sie nimmt uns immer an. Sie stützt uns. Sie führt uns. Sie ist unsere Fürsprecherin. Mit ihr vereint machen wir das Wort wahr, das der hl. Ludwig-Maria Grignion de Montfort gesagt hat: Servus Mariae nunquam peribit – ein Diener Mariens geht niemals verloren. Vertrauen wir darauf, auf die Mutter Gottes und auf ihr Weggeleit auch in unserer Zeit, in unserem Leben, in unseren Familien, in unseren Sorgen und Nöten!“

Vor der Andacht ergriff Pater Jakob das Wort. Er dankte Pfarrer Jörg Fleischer für die „glühenden Predigtworte“ und die Mitfeier des Fatimatages. Er freute sich auch über die festliche musikalische Begleitung der Gottesdienstfeier von Frau Brigitte Fruth an der Orgel und den Mariahilf-Bläsern unter der Leitung von Herrn Michael Beck. Auch bei seinen Ministranten bedankte er sich und bei allen Gottesdienstbesuchern für das gemeinsame Gebet und die Teilnahme am Fatimatag.

Diesem Gottesdienst schloss sich die eucharistische Andacht an, und zum Schluss wurde der eucharistische Segen gespendet.